Kirche in Oberrosphe

Kirche-aussenLeicht erhöht und mitten im Ort steht die Kirche in Oberrosphe. Symbol der Nähe und Größe Gottes, ist sie Versammlungsort für Menschen, die hier göttliche Nähe suchen und finden.

Seit dem 12. Jahrhundert kommt das vielfältige und sich ändernde Leben der Menschen in dem Gottesdiensten zur Sprache. Wie sich die Gesichter der Menschen über die Jahrhunderte veränderte, so auch das Aussehen der Kirche. Dabei wurde und wird keine Mühe, kein Opfer an Geld, Zeit und Arbeitskraft gescheut, um diese Kirche zu erhalten.

Betrachtet man die Kirche von außen, erkennt man deutlich drei unterscheidbare Bauteile:

  • Den Mittelteil in altertümlichem Mauerwerk mit kleinem runden Südeingang, der heute mit einer Grabplatte zugemauert ist; er entstand in der romanischem Zeit um 1100.
  • Den ebenso auf alten Fundamenten erbauten spätgotische Chor aus dem 15. Jahrhundert.
  • Den neuzeitlich gemauerten Vorderteil nebst dem Fachwerk-Oberstock mit der Jahreszahl 1724.
  • Um 1800 wurde der Dachreiter mit Glockenturm und Uhrwerk aufgesetzt.

KanzelBetritt man die Kirche, fällt einem die wuchtige Kanzel rechts vom Chorraum auf. Diese mächtige Kanzel mit ihren reichverzierten Schalldeckel und Kanzelkorb fällt aus dem Rahmen der im Gebiet um Marburg üblichen Ausstattungsstücke der evangelischen Kirchen. Sie wurde von Meister Josias Wolrat Brützel aus Korbach im Jahre 1713 im sogenannten „Bauernbarock“ gefertigt. Die vier Evangelisten in den Feldern des Kanzelkorbs sind bäuerliche Männer, ungleich groß geschnitzt. Ihre flachen, ausdruckslosen Gesichter wirken besonders anrührend.

Das hölzerne Kruzifix im Chor ist aus dem 15. Jahrhundert.

TaufsteinPfarrer Manger ließ 1681 einen aus Sandstein gefertigten Taufstein aufstellen. Er steht ebenfalls im Choreingang.

1876 bekam die Kirche erstmalig eine gebrauchte Orgel. Diese war im Laufe der Zeit baufällig geworden; sie wurde 1969 durch eine moderne Orgel mit sieben Registern ersetzt. Ein Viertel der Herstellungskosten wurden von Gemeindemitgliedern gespendet.

 

FensterUngewöhnlich in dieser alten Kirche sind die Seitenfenster. Sie wurden 1966 von Erhard Jakobus Klonk entworfen und gefertigt. Sie tragen den Arbeitstitel „wachsen und bauen“. Die Fenster sind in schlichten Grautönen gehalten, um genügend Licht in die Kirche zu lassen. Die Darstellungen lassen Freiraum für eigene Interpretationen.

Zu unserer Kirche gibt es auch einen Förderkreis. Bitte lesen Sie auch Der Förderkreis zur Sanierung und Erhaltung der Oberrospher Kirche zieht Bilanz – Januar 2013.